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Impuls zum Monatsspruch Mai 2023

Die berühmte „gute Tat an jedem Tag“

Anderen zu helfen – das gehört zu unseren grundsätzlichen Werten. Pfadfindergruppen lernen deshalb: „Jeden Tag eine gute Tat!“ Und manchmal schafft man auch eine zweite gute Tat.

von Spezialvikar Leroy Pfannkuchen

Anderen zu helfen – das gehört zu unseren grundsätzlichen Werten. Pfadfindergruppen lernen deshalb: „Jeden Tag eine gute Tat!“ Und manchmal schafft man auch eine zweite gute Tat.

Christliche Pfadfinder:innen haben das Motto: „Jeden Tag eine gute Tat!“. Die jungen Leute in der Pfadfindergruppe sollen so lernen: Einander helfen und aufeinander achten sind nicht nur „Höflichkeitsformen“ im Umgang miteinander, sondern grundsätzliche Werte innerhalb der kirchlichen und vor allem der sozialen Gemeinschaft.

Dieses Motto soll die Pfadfinder daran erinnern, dass sie sich keine „Ehre“ oder irgendwelchen Ruhm bei Gott oder irgendwem erkaufen können. Sondern dass sie jeden Tag bei null beginnen, damit sie aufmerksam selbst für die kleinsten Hilfegesuche im Alltag sind! 

Helfen ist wichtig, denn ohne Hilfe könnten wir nicht überleben.

Doch was ist, wenn das „Helfen“ plötzlich zu einer Bürde wird? Gerade bei Rettungs- und Einsatzkräften wird das schnell deutlich: Wenn ich als Ersthelfer:in in einer Situation plötzlich angepöbelt, bespuckt oder angegriffen werde. Wenn Einsatzkräfte unter Einsatz ihres Lebens, etwa bei Bränden oder Unfällen, versuchen Menschenleben zu retten, während andere eigensüchtig Rettungsgassen blockieren, um schneller voranzukommen. Oder Unfälle verursachen, um mit ihrem Handy das beste Foto vom Unfallort zu schießen.

Dann wird nicht nur der Frust bei Rettungs- und Einsatzkräften groß, sondern es beschädigt auch die Werte, die wir als Gesellschaft unseren Kindern von klein auf vermitteln wollen: „Jeden Tag eine gute Tat!“

In der Bibel spricht König Salomon genau von diesem Wert, wenn er sagt: 

Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag. (Sprüche Kapitel 3, Vers 27, Monatsspruch für Mai 2023)

Dem Bedürftigen helfen, wenn ich es vermag! Nicht erst daran denken, wie die Situation mich vielleicht bevorteilen kann, durch welche Rettungsgasse ich schneller an mein Ziel komme. Oder ob ich daraus eine Insta-Story kreieren kann. Sondern gleich daran denken, den hilfesuchenden Menschen in den Fokus nehmen.

Es geht beim Helfen nicht um mich, es geht um mein Gegenüber!

Dabei spricht Salomon nicht davon, sich über alle Grenzen hinweg aufzuopfern zu müssen, sondern das zu tun, wozu man in der Lage ist:

  • Sehe ich einen Stau, bilde ich eine Rettungsgasse.
  • Liegt ein Mensch auf dem Boden und ich bin mir nicht sicher, ob er oder sie nur „schläft“ oder medizinische Betreuung braucht, rufe ich die Rettungsdienste.
  • Sehe ich Einsatzkräfte bei der Hilfe, dann mache ich Raum, störe sie nicht.
  • Brauchen meine Nachbarn Hilfe beim Tragen der Tasche und ich habe eine Hand frei? Dann biete ich sie an.

Helfen kann und soll jede:r! Und es reicht sich schon zu sagen: „Jeden Tag eine gute Tat.“ Denn wer jeden Tag eine gute Tat schafft, der schafft manchmal auch eine zweite!


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