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Was ist Gerechtigkeit?

Gott steht treu zur Verheißung seines Friedensreichs

Alle wollen, dass die Welt gerechter wird. Aber wie viel Ungerechtigkeit erleben wir! Man kann schon mal an der Gerechtigkeit zweifeln. Doch es lohnt sich nach Gerechtigkeit zu streben. Denn Gott steht treu zur Verheißung seines Friedensreichs, in dem Gerechtigkeit obsiegt.

Was ist Gerechtigkeit? Ein großes Wort auf jeden Fall! Wir alle wollen, dass die Welt gerechter wird. Doch wie viel Ungerechtigkeit erleben wir! Jeder Polizeibeamte kennt das. Ein sauber ermittelter Fall, der Staatsanwaltschaft übergeben, wird aus Rechtsstaatsgründen eingestellt. Kommt es tatsächlich zur Hauptverhandlung, steht am Ende noch lange keine Verurteilung. Polizeibeamte, die täglich mit Leuten konfrontiert sind, die trotz einer langen Liste von Einträgen straflos geblieben sind, fühlen sich mitunter hilflos.

Da kann man schon mal an der Gerechtigkeit zweifeln. Obwohl natürlich klar ist, dass die Justiz in ihrer selbstverständlichen Bindung an Recht und Gesetz nur das verurteilen kann, was nach dem Gesetz gerechterweise verurteilt werden darf.

Erschütternde Wirklichkeit aber ist das schreiende Unrecht in der Ukraine. Bürger werden wahllos zu Opfern von hasserfülltem Raubmord. Ihre Wohnungen werden verwüstet, ihre Existenzgrundlage zerstört. Willkürliche Verschleppung, Folter und Hinrichtungen aus purer Mordlust traumatisieren Opfer und Zeugen. Glücklicherweise sichern Strafverfolgungsbehörden unermüdlich Beweise, um eine künftige Verurteilung vorzubereiten. Doch niemals wird vielfältiges Morden in ganzer Fülle vor Gericht landen. Der Nachweis individueller Schuld, vor allem aber das Vorführen Tatverdächtigter zur Hauptverhandlung dürfte schwierig werden. Wo bleibt die Gerechtigkeit in einer zutiefst ungerechten Welt?

"Selig sind, die nach Gerechtigkeit streben, denn sie werden zum Ziel gelangen." (Matthäusevangelium Kapitel 5, Vers 6).

So lautet die Antwort der Bergpredigt. Kein frommer Wunsch, kein billiger Trost. Es lohnt sich - trotz unüberwindlicher Hindernisse und einschüchternder Rückschläge - nimmermüde nach Gerechtigkeit zu streben. Menschen bleiben zwar unverbesserlich - mit einem unausrottbaren Hang zu Eigennutz und Schadenslust. Doch Gott steht treu zur Verheißung seines Friedensreichs, in dem Gerechtigkeit gegen jegliche Widrigkeit, Vergeblichkeit und Gewalt obsiegt. Es gibt Gerechtigkeit in unserer zutiefst ungerechten Welt, weil Gott gerecht richtet und so Gerechtigkeit von ihm - nicht von Menschen - garantiert wird. Das ist bedingungslos gewiss!

Wenn Sie also etwas für die Gerechtigkeit in der Welt tun wollen, beten Sie das Friedensgebet im Vaterunser:

"Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden." (Matthäusevangelium Kapitel 6 Vers 10).

von Pfarrer Dr. Martin Schulz-Rauch


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