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Impuls zum Monatsspruch Mai 2022

Hand aufs Herz

Wie geht’s? Körper und Seele gehören zusammen. Wohlergehen und Seelenheil sind nicht voneinander zu trennen. Wie geht es der eigenen Seele? Sie braucht Liebe und Frieden. Deren Quelle liegt bei Gott.

"Ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht." (3. Johannes Kapitel 1, Vers 2)

"Und wie geht´s?" - "Muss." Im Rheinland, wo ich herkomme, wird die Frage nach der Befindlichkeit gerne so kurz wie möglich quittiert. Das sagt natürlich schon viel darüber, wie man sich gerade fühlt, wenn man schon froh ist, wenn der Tag irgendwie geschafft ist. "Und wenn du Mittwoch überlebt hast, dann ist... Donnerstag."

Aber manchmal kommt einer auch ins Erzählen und macht seinen Sorgen oder seinem Frust Luft. Wenn er merkt, dass der Zuhörer echtes Interesse und wirklich Zeit hat. Im Grunde ist das schon Seelsorge. Und dabei wird schnell deutlich, wie sehr Körper und Seele zusammen gehören. Und auch Wohlergehen und Seelenheil sind dabei nicht sauber voneinander zu trennen.

Mal Hand aufs Herz: Wie merkt man eigentlich, wie es der eigenen Seele geht? Der englische Prediger Charles Haddon Spurgeon meinte mal spöttisch zu seinen Zeitgenossen, sie würden ihre Zähne besser pflegen als ihre Seele. Aber sich ständig seelisch den Puls zu fühlen und in sich reinzuhorchen, macht einen auch nicht unbedingt ausgeglichener.

Zwei Fragen helfen

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dabei zwei Fragen helfen, um dem Zustand der eigenen Seele auf die Spur zu kommen. Erstens: "Wie leicht lasse ich mich in letzter Zeit entmutigen?" Und zweitens: "Wie leicht bin ich in letzter Zeit gereizt?"

Denn wenn Sie möchten, dass es Ihrer Seele gut geht, dann brauchen Sie Liebe. Und Frieden. In irgendeiner Form. Die Quelle von beiden liegt letztlich bei Gott, glaube ich. Wenn Friede in mir wohnt, lasse ich mich nicht so schnell entmutigen. Wenn die Liebe sich zunehmend in mir ausbreitet, ärgere ich mich nicht so leicht. Für mich ist das eine hilfreiche Diagnose, um zu beurteilen, wie es wirklich um mich bestellt ist.

Wie würden Sie die beiden Fragen für sich beantworten?

Pfarrer Dr. Armin Kistenbrügge


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