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Gottesdienst zur Verabschiedung von Pfarrer Hinz und Einführung von Pfarrerin Görich-Reinel

Wechsel in der Leitung des Polizeipfarramt

Amtsübergabe zur Leitung des Polizeipfarramts der EKHN am 21. Oktober 2022 in Frankfurt. Pfarrer Hinz geht in den Ruhestand. Pfarrerin Barbara Görich-Reinel wird als neue Leiterin eingeführt.

Umrahmt von klassischen Klängen und zeitgemäßen Pop- und Soulmelodien wurde die Amtsübergabe zur Leitung des Polizeipfarramtes der Evangelischen Kirche in Hessen-Nassau (EKHN) am 21. Oktober 2022 gefeiert. Mit der Feuerwerksmusik von Händel begann der Gottesdienst in der Jugend-Kultur-Kirche Sankt Peter in Frankfurt am Main, als Nachspiel gab das Landespolizeiorchester Hessen unter der Leitung von Laszlo Szabo ein mitreißendes Medley unter dem Titel "The Queen of Soul: Aretha!" zum Besten.

In der Feier, an der über 100 Personen aus Kirche und Polizei teilnahmen, wurde der langjährige Leiter der Polizeiseelsorge der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Pfarrer Wolfgang Hinz, in den Ruhestand verabschiedet. Der 65 Jahre alte evangelische Theologe war seit 2001 von Frankfurt aus leitender Polizeipfarrer. Gleichzeitig wurde Barbara Görich-Reinel als neue Leiterin eingeführt. Die 62 Jahre alte Pfarrerin war zuvor bereits seit 2014 Polizeiseelsorgerin in Südhessen.

In ihrer gemeinsamen Predigt über das Jesus-Wort: "Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen" betonten Hinz und Görich-Reinel den "Vertrauensvorschuss", den die Polizeiseelsorge in den Reihen der Polizei genieße. Hinz wandte sich zum Abschied an die anwesenden Polizist*innen und wünschte sich, "dass Sie sich diese Aufgeschlossenheit bewahren. Der Bürgerschaft gegenüber als eine nahbare Polizei - trotz gelegentlicher Anfeindungen, die zweifellos frustrieren. Offen aber auch für alle Unterstützung, die Ihnen im Beruf von berufenen Kräften angeboten wird."

Görich-Reinel sagte, sie arbeite am liebsten im Team und gerne mit einem Polizisten oder einer Polizistin zusammen: "Die Perspektiven sind unterschiedlich, bringen Dinge zusammen und erzeugen manchmal auch Reibung. "Kirche und Polizei könnten sich - im Sinne des Bibelworts - auf Menschen so einlassen, dass alle Seiten einander gerecht werden. Gleichzeitig betonte sie aber auch: "Wir nehmen ernst, dass es dabei Grenzen gibt." Manchmal sei Einsatz von Gewalt auch eine Form der "Annahme", ein Einsatz zum Schutz, zur Wahrung von Rechten der Bürgerschaft: "Zu Recht übt nur die Polizei das staatliche Gewaltmonopol aus."

Pfarrer Wolfgang Hinz wurde von Oliver Albrecht, dem Propst für Rhein-Main, in den Ruhestand verabschiedet. Er würdigte den scheidenden Pfarrer und dankte ihm im Namen der Kirchenleitung der EKHN für seinen langjährigen Dienst. Hinz habe das Polizeipfarramt als "persönliche Berufung" verstanden und "aus innerer Überzeugung" ausgeübt "in einem Beruf, der selbst Berufung ist". Die evangelische Kirche trete für eine wehrhafte Demokratie mit einem Gewaltmonopol des Staates ein. "Kirche und Polizei - das ist gut und geht weiter sehr gut", so Albrecht.

Oberkirchenrat Christof Schuster, Leiter des Zentrum Seelsorge und Beratung der EKHN; führte Pfarrerin Görich-Reinel in ihren neuen Dienst ein. Schuster stellte den Auftrag der Polizei heraus, da stark zu sein, wo andere schwach seien, und an der richtigen Stelle Kraft zu zeigen. Polizisten müssten auch in unruhigen Zeiten Ängste und Nöte anderer aushalten. Ihnen die "Liebe Gottes" nahezubringen sei "die besondere Aufgabe der Polizeiseelsorge in diesem besonderen Aufgabenfeld".

Beim abschließenden Empfang dankte Uwe Becker, Staatssekretär für Europa in der Staatskanzlei Hessen und Beauftragter der Landesregierung gegen den Antisemitismus, Pfarrer Hinz für "alles, was Sie geleistet haben". Er habe immer das richtige Verständnis aufgebracht dafür, dass es um Menschen gehe, um Menschen in Uniform. Die Polizeiseelsorge solle auch zukünftig Verbindungen und Brücken bauen.

Für die "Konferenz Evangelischer Polizeipfarrerinnen und Polizeipfarrer (KEPP)", dem bundesweiten Zusammenschluss der Polizeiseelsorger*innen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), überbrachte der KEPP-Vorsitzender und Landespolizeipastor Uwe Köster aus Bremen zusammen mit Werner Schiewek, dem westfälischen Landespfarrer und Lehrbeauftragten für Ethik an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster Hiltrup, Glück- und Segenswünsche.

In der Feier wurden ebenfalls Romy Libbach aus ihrem Dienst im Sekretariat der Polizeiseelorge verabschiedet und EPHK Thorsten Reus als ehrenamtliches Beiratsmitglied der EKHN-Polizeiseelsorge in sein Amt eingeführt.


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