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Das Schweigen brechen - die Gewaltspirale stoppen

Orange Days und Katharina-Zell-Preis: Gegen Gewalt an Frauen

Das Foto zeigt nebeneinander zwei Plakate zu der Veranstaltung

Orange Days und Katharina-Zell-Preis: Gegen Gewalt an Frauen

Preisverleihung mit Podiumsdiskussion. Evangelische Frauen ehren Frauenaktivistin. "Gewalt gegen Frauen" muss ein Ende haben. Polizeiseelsorge diskutiert mit. Am 29. November 2024 in Mainz.

Für ihren Einsatz gegen Gewalt an Frauen wird die Frankfurter Frauenaktivistin und Kampfsportlerin Sunny Graff im Rahmen der „Orange Days 2024“ geehrt. Vom Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau (EFHN) wird sie dafür am 29. November in Mainz den Katharina-Zell-Preis erhalten. An einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Preisverleihung wird auch die Leitende Polizeipfarrerin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Barbara Görich-Reinel teilnehmen.

Um 19 Uhr beginnt in der Evangelischen Christuskirche die Preisverleihung mit der anschließendem Diskussionsrunde zum Thema "Gewalt gegen Frauen". Weitere Gesprächsteilnehmerinnen sind – neben der Preisträgerin Sunny Graff, der Laudatorin Claudia Altwasser vom Deutschen Frauenrat und Polizeipfarrerin Görich-Reinel – Dr. Heike Jung, Abteilungsleiterin im Familienministerium Rheinland-Pfalz, Eva Jochmann, Frauennotruf Mainz, und Julia Reinhardt, Projektkoordinatorin Täterarbeit im Verein „Contra Häusliche Gewalt“.

Die Kostenfreie Anmeldung zur Teilnahme an der Preisverleihung am Freitag, 29. November 2024, in der Evangelischen Christuskirche, Kaiserstraße 56, 55116 Mainz ist möglich unter: anmeldung@evangelischefrauen.de

Preisverleihung im Rahmen der Orange Days

Die Preisverleihung findet im Rahmen der Orange Days 2024 statt. Die UN-Kampagne „Orange The World“ macht seit 1991 jedes Jahr zwischen dem 25. November und 10. Dezember auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Neben Aktionen und Veranstaltungen werden zahlreiche bekannte Gebäude orange angestrahlt, um ein sichtbares Zeichen zu setzen und auf die hohe Zahl geschlechts-spezifischer Gewalttaten hinzuweisen. Auch die Mainzer Christuskirche wird Teil dieser Aktion sein.

Im Vorfeld der Preisverleihung sind FLINTA* – also alle Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen – von 15:30 Uhr bis 17:30 Uhr eingeladen, an einem Selbstverteidigungsworkshop mit Sunny Graff teilzunehmen.

Polizeipfarrerin: „Umfassende Kulturveränderung ist dringend nötig!“

Zum Themenbereich „Polizei und Gewalt“ sagt Polizeipfarrerin Görich-Reinel vorab: „Polizist:innen haben viel mit Gewalt zu tun.  Mit ihrem Dienst repräsentieren sie das Gewaltmonopol des demokratischen Rechtsstaats. Zu ihren Aufgaben gehört, das Recht auch durchzusetzen – wenn es sein muss mit angemessener Gewalt. Sehr häufig erleben Polizist:innen zum Beispiel Situationen von häuslicher Gewalt, gegen die sie einschreiten müssen. Aber auch im öffentlichen Raum werden Polizist:innen nicht selten offen angefeindet und angegangen.

Manche Polizistinnen machen darüber hinaus schlechte Erfahrungen innerhalb ihrer Behörde durch Diskriminierung oder sind von sexueller Belästigung betroffen. Und genauso wie andere Frauen erleben Polizistinnen Gewalt auch in ihrem privaten Umfeld.

Wie ist das zu stoppen? Gesetze und Sanktionsmöglichkeiten können helfen. Nötig ist aber vor allem die Bereitstellung von Schutzräumen und kompetenten Ansprechpersonen in ausreichender Zahl. Dazu braucht es genügend leicht zugängliche Anlaufstellen für Beratung und Hilfestellungen. Das können Frauenhäuser genauso sein wie Ansprechpersonen gegen Mobbing und Diskriminierung in den Dienststellen der Polizei auf allen Ebenen.

Wichtig ist die konsequente und schnelle Umsetzung der Istanbul-Konvention, die seit 2018 in Deutschland gilt und umfassende Verpflichtungen zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen beschreibt. Daneben gilt es, weitere europäische Richtlinien und entsprechende Gesetze, die Gewalt verhindern sollen, anzuwenden und umzusetzen.

Am wichtigsten ist jedoch eine umfassende Kulturveränderung, die nachhaltig und andauernd ist. Das Vertrauen von betroffenen Frauen in Institutionen muss aufgebaut werden. Der Staat und seine Einrichtungen, aber auch Kirche und Diakonie, dürfen sich beim Opferschutz nicht zurückziehen, sondern müssen diesen umfassend ausbauen.

Das Ziel kann nur sein, die Gleichstellung von allen Menschen zu stärken, von Mann und Frau, wie es die Istanbul-Konvention formuliert, und von allen queeren Personen genauso. Vor allem muss das Recht von Frauen auf ein gewaltfreies Leben sichergestellt werden.“

Mehr über den Preis und die Preisverleihung beim Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau.


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