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Märchen vermittelt Botschaft der Vielfalt

Spende von schulischem Theaterprojekt für die Polizeiseelsorge

Die Schüler und Schülerinnen in märchenhafter Verkleidung

Schüler:innen spielen lehrreiches Märchen

Nach der Hasstat vom Februar 2020 in Hanau zeigte ein märchenhaftes Theaterprojekt im November 2023 Wege zu Toleranz und friedlichem Miteinander. Die Polizeiseelsorge erhielt einen Teil des Erlöses der Spendengala und sagt: „Danke!“

„Es war einmal“ – so beginnt jedes schöne Märchen. Im Folgenden lesen Sie gleich von zwei Märchen, die aber in Wirklichkeit passiert sind. Also vielleicht gar keine Märchen sind, sondern wahre Geschichten. Oder sind es doch Märchen?

Die erste Geschichte vom „Märchen des gelungenen Zusammenlebens und der persönlichen Courage“ geht so:

„Es war einmal eine Lehrerin und Mutter, die war gut bekannt mit der Polizei und schreibt gerne Märchen. Eines Tages kam sie mit einem engagierten Team von anderen Lehrerinnen einer sehr aktiven Schule zusammen, wo es eine Theater- und Musical-AG gibt. Eine ehrenamtlich tätige Polizistin wirkt dort im Hintergrund. So wurde aus einem Märchen ein Theaterprojekt.

Passiert ist das in Hanau – berühmt, berüchtigt. Weil dort ein Mensch sehr Böses getan hat. Hinterher wurde die Polizei kritisiert und hat es darauf manchmal schwer.

Doch die Schulgemeinde führte das Märchen als Stück vor vielen Zuschauer:innen auf. Das Märchen zeigt gelungenes Zusammenleben und persönliche Courage. Der Erlös der Aufführungen geht zur Hälfte an die hessische Polizeiseelsorge. Und die Schüler:innen gaben ihr Bestes. Ohne Argwohn, mit Einvernehmen. Am Ende beträgt die Spende 2.050 Euro.

So kommt aus Hanau ein Zeichen: Die Polizei braucht und bekommt Unterstützung. Und das wahr gewordene Märchen ist zum Weitererzählen.“ (von Polizeipfarrerin Barbara Görich-Reinel)

Die zweite Geschichte „Wie aus einem Märchen ein Theater wird“ geht so:

„Das Märchen ‚Der goldene Siebenmeilenstiefel oder: Mit großen Schritten in die Zukunft von Pastellan‘ wurde von der Sprachlehrerin Eva Bollandt-Ditzen verfasst, nach dem Anschlag in Hanau im Februar 2020, bei der ein von Fremdenhass getriebener Mann zehn Menschen und sich selbst tötete.

Frau Bollandt-Ditzen stellte das von ihr erzählte Märchen zur Verfügung und trat an meine Schwester, Marina Beermann, ihre Kollegin, Annabel Calzado-Leckert, und mich, Bianca Rumenjak, heran.

Ich schrieb daraufhin das Skript zu einem Theater, welches durch Kinder und Jugendliche verstanden und aufgeführt werden sollte. Die Message des Theaters: Ein Hoch auf die Vielfalt – nur durch Akzeptanz und Toleranz ist ein friedliches Miteinander möglich! Gerade auch die aktuelle politische Situation zeigt, wie wichtig diese Grundsätze sind. Und dass diese niemals aus der Mode geraten, sondern immer ‚on‘ sind und gar nicht oft genug daran erinnert werden kann – in welcher Form auch immer.

Aber nicht nur das Skript entstand, sondern ein auf Nachhaltigkeit ausgelegtes Projekt, welches auch anderen Schulen und Gruppen die Möglichkeit geben sollte, eigene Interpretationen zu entwickeln oder das Stück nachspielen zu können. Für das Projekt erhielten wir den ersten Platz des Nachhaltigkeitspreises der Stadt Hanau.

Meine Schwester und ihre Kollegin leiten seit mehr als zehn Jahren die Musical-AG der Otto-Hahn-Europaschule, in welcher alle Jahrgänge und Schulformen vertreten sind. Studiendirektorin Susan Stein, die Schulleiterin, befürwortete das Projekt sehr und so begangen die Proben.

Unter den Sponsoren befanden sich neben der Stadt Hanau noch die Stadtwerke und der Rotary Club Hanau. Zur Gala im November 2023 kamen neben Dr. Beate Heraeus von der Heraeus Bildungsstiftung noch die Stadtverordnetenvertretung und zahlreiche ehrenamtliche Vertreter:innen der Stadt.

Zudem kamen alle fünf Juroren des Klaus-Remer-Preises aus Hanau, was uns besonders freute, da es ja keine professionelle Inszenierung war, welche die Juroren in der Regel besuchen. Die Schülervorstellungen waren ausverkauft. Neben den Hanauer Schulen kamen auch Klassen aus Schulen aus dem Hanauer Landkreis (bis nach Gelnhausen) und Klassen aus Frankfurter Schulen.

Im November 2023 konnten dann die Erlöse der Spendengala an die Polizeiseelsorge übergeben werden. Nun haben wir beschlossen, dass das nächste Projekt ‚Pitch Perfect‘ keine ‚reine‘ Schulveranstaltung werden soll und wir es gerne auslagern würden. Somit können wir wieder Sponsoren generieren und Spenden sammeln. Gerne würden wir die Polizeiseelsorge abermals  bedenken.“ (von Bianca Rumenjak, Polizistin)

Und die Moral von den Geschichten ist: Gutes tun – das geht!

Am Ende von Märchen steht die Moral. Bei diesen zwei Geschichten gibt es drei Moralsätze: Märchen sind manchmal wahr. Engagement hilft, Verständnis für andere zu entwickeln. Und Gutes tun – das geht.

Die Polizeiseelsorge bedankt sich sehr bei allen Beteiligten für dieses märchenhafte Geschenk und für ihr Engagement!

 


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