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Impuls zum Monatsspruch Oktober 2022

Und am Ende der Zeit singen die Befreiten

Es tut gut zu singen

Erlöst zu singen ist toll. Wenn das Herz übergeht, wenn man voller Dankbarkeit ist. Auch während schwieriger Zeiten hilft es zu singen. Es macht Mut, hebt die Stimmung. Es tut gut zwischendrin zu singen: Allein vor sich hin, gemeinsam ums Feuer, in Chor oder Stadion. Das erfreut Gott und des Menschen Herz.

"Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker." (Bibel, Offenbarung Kapitel 15, Vers 3)

So erlöst zu singen ist toll. Mose und Mirjam sollen nach dem Auszug aus Ägypten auf diese Weise gesungen haben, voller Dankbarkeit. Das Herz ging ihnen über, so erleichtert waren sie, aus dem Sklavenstaat entronnen zu sein.

Lieder unterstreichen Ereignisse: "Looking For Freedom" wurde mit dem Mauerfall verknüpft, "We Are The World" wurde zur Bekämpfung von Hunger in Afrika bekannt, gegen den Krieg in Vietnam wurde mit "Sag mir wo die Blumen sind?" angesungen. "We shall overcome" hat es aus der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung in das aktuelle Evangelische Gesangbuch geschafft. "Ein feste Burg ist unser Gott", gilt als der Klassiker zum Reformationsfest.

Lieder prägen sich ein und damit auch die Anlässe, zu denen sie entstanden sind. Aber nicht nur im Nachhinein, sondern auch schon während schwieriger Zeiten hilft es zu singen. Es macht Mut, hebt die Stimmung und lässt ein Ende des Leids ahnen.

2 Jahre lang habe ich mit ehemaligen Nachbarn und Nachbarinnen in Coronazeiten wöchentlich einmal "Der Mond ist aufgegangen" gesungen. Wie schön war die Gemeinschaft: Wir haben gemeinsam auf den Impfstoff gewartet, haben unser vergewissert wie es dem oder der anderen geht, Unsicherheiten ausgehalten, dazwischen uns auch über Privates und Politisches ausgetauscht. Corona ist noch nicht vorbei, aber das Singen hat uns die Zeit erleichtert. Und wir waren Gott und menschlichen Fähigkeiten dankbar für die rasche Verfügung von Impfstoff, von milden Verläufen, von Hilfe bei Impfnachwirkungen.

Das große Gotteslob mit aller Welt steht noch aus. Noch seufzt die Schöpfung, Krisen spitzen sich zu, der nahe Krieg erschüttert. Das Umlernen und Umsteuern wird dauern. Es tut gut zwischendrin zu singen: allein vor sich hin, gemeinsam ums Feuer, in Chor oder Stadion. Das erfreut Gott und des Menschen Herz.

Bleiben Sie zuversichtlich!

Hier finden Sie eine Auswahl von Friedensliedern zum Mitsingen: www.ekhn.de/aktuell/nachrichten/frieden-statt-gewalt/friedenslieder.html

Ihre Pfarrerin Barbara Görich-Reinel


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