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Impuls zum Monatsspruch Februar 2024

Humor tut gut!

Ein Narr mit einer großen, freundlichen Maske und einem Hut mit großer gelber und blauer Bommel.

Närrisches Treiben

Im geistlichen Impuls für den Februar geht es um die Bedeutung von Humor als Schlüssel zu mehr Gelassenheit in schwierigen Situationen. Von Polizeipfarrer Michael Grimm.

„Weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit.“ (Prediger Salomo, Kapitel 3, Vers 4)

Die Närrinnen und Narren sind wieder unterwegs. Gerade jetzt, in einer Zeit vieler Krisen und Unsicherheiten, tut es sehr gut, zu lachen, sich zu freuen und ausgelassen zu feiern. Viele, sehr viele Menschen feiern gerne und ausgiebig die „Fassenacht“. Als ich damals während meines Studiums in der Mainzer Altstadt gewohnt habe, gab es an den närrischen Tagen vor Aschermittwoch letztlich nur zwei praktikable Möglichkeiten: Entweder mit- und durchfeiern, oder fluchtartig die Stadt verlassen.

Die Mainzer Fastnacht erlebe ich Jahr für Jahr als eine faszinierende und bunte „Volksbewegung“: Jung und Alt, prekär und wohlhabend, fremd und alteingesessen, migrantisch – alle machen mit. Und so manche Seniorin tanzt ausgelassen auf dem Tisch während der Sitzung im Kurfürstlichen Schloss, wenn die Trommler der Garden die Stimmung anheizen.

Nicht wenige Narren schlagen aber auch über die Stränge, und deshalb bedeuten die Fastnachtstage für die Polizei in Mainz und andernorts Jahr für Jahr eine große Einsatzlage. Alle sind im Dienst. Und so manche Polizistin, so mancher Polizist braucht in dieser Zeit selbst einen gesunden Humor, um mit den Auswüchsen des Humors anderer fertig zu werden.

Trotz mancher Übertreibungen: Humor ist wichtig und tut gut! Denn Humor ist die Fähigkeit, Unangenehmes und alltägliche Schwierigkeiten gelassen hinzunehmen. Wer in der Lage ist, über sich selbst und das Leben zu lachen, besitzt eine wichtige Ressource, um festgefahrene Denk- und Handlungsmuster aufzubrechen.

Wo Dinge „aus dem Ruder laufen“, etwas misslingt, entsteht oft ein Gefühl der Hilflosigkeit. Schnell sieht sich der Betroffene in der Opferrolle und engt sich selbst dadurch ein. Der Humor hilft dabei, den Blickwinkel zu ändern, denn er ermöglicht eine Wahrnehmung aus innerer Distanz. Und diese Distanz ist Voraussetzung dafür, die Opferrolle zu verlassen und die Situation wieder selbst in die Hand zu nehmen.

Guter Humor hat stets etwas Leichtes und Spielerisches an sich. Er ist deshalb eine wichtige Ressource für unsere Resilienz, für unsere Fähigkeit Belastungen und Krisen positiv zu bewältigen. „Weinen hat seine Zeit und Lachen hat seine Zeit“, heißt es im Buch des Predigers im Alten Testament (Prediger Kapitel 3, Vers 4). Der Apostel Paulus empfiehlt ganz ähnlich: „Freut euch mit den Fröhlichen, weint mit den Weinenden!“ (Römerbrief Kapitel 12, Vers 15)

Und die Mainzer Narren singen fröhlich und nachdenklich zugleich:

„Wir alle, wir leben im Schatten des Doms

und Gott Jokus singt mit uns ein Halleluja.

Wir halten unsre Fahnen schwenkend hoch in den Wind

und danken, dass wir Gast auf Erden sind.“

(Text: Rainer Mathes/Gerhard Weihe)

Ich bin überzeugt: Nicht nur „Gott Jokus“, sondern auch der Gott der Bibel will uns Lebensfreude und Humor schenken.

So wünsche ich Ihnen, dass es Zeiten gibt, in denen Sie aus vollem Herzen lachen können.

Ihr Polizeipfarrer Dr. Michael Grimm

Mainz/Wiesbaden


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